2025 war mein Jahr! Nach einer intensiven Reha, vielen Emotionen und unvergesslichen Momenten durfte ich meinen grössten Traum verwirklichen: Weltmeisterin – in der Schweiz, vor meiner Familie und den Schweizer Fans, auf einem Schweizer Bike und zusammen mit meinem Schweizer Team!
Wenn ich auf meine abgelaufene Saison zurückblicke, kann ich mit Überzeugung sagen: Sie war grandios! Der Weg dorthin war allerdings alles andere als einfach. Nach meiner Kreuzbandoperation im vergangenen November begann eine intensive und sehr lange Zeit der Reha. Ich habe in dieser Phase unglaublich viel gelernt: über Geduld, über Disziplin, aber vor allem über mich selbst.
Umso schöner war der Moment, als ich bereits beim ersten Weltcup in Brasilien wieder auf dem Podest stand. Das war keineswegs selbstverständlich, denn viele Unsicherheiten begleiteten mein Comeback. Dass alles so gut verlief, verdanke ich meiner strukturierten Arbeit, meiner Freude am Sport – und meinem grossartigen Umfeld. Ein riesiges Dankeschön an meine Physiotherapeutin Tamara und das Medical Team, Thömus maxon, meinen Partner Nicolas und meine Familie – ohne deren Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen.
Der Moment, von dem ich geträumt habe
Die Freude, mit der ich in die Saison gestartet bin, begleitete mich das ganze Jahr und half mir auch nach einer eher schwierigen Phase in der Saisonmitte, das Ziel Heim-WM nicht aus den Augen zu verlieren. Ab dem Rennen in Les Gets war mein Fokus ganz auf die Weltmeisterschaften im Wallis gerichtet. Ich wusste, dass ich in meiner besten Form war. Und dann dieser Moment: Weltmeisterin im Short Track – in der Schweiz, auf einem Schweizer Bike, für ein Schweizer Team. Es gibt kaum Worte, um zu beschreiben, wie sich das anfühlt. Dieser Titel bedeutet mir unglaublich viel – nicht nur als sportlicher Erfolg, sondern als Lohn für all die Jahre harter Arbeit, Rückschläge und Neuanfänge. Nach Gold im XCC durfte ich in Crans Montana auch noch den Gewinn der Bronzemedaille im Cross Country feiern; diese zweite Medaille machte die Heim-WM für mich definitiv zum grössten Highlight in meiner Karriere.
Nur eine Woche später durfte ich als erste Schweizerin überhaupt das XCO-Rennen in Lenzerheide gewinnen – ausgerechnet an dem Tag, an dem Nino Schurter sein letztes Rennen fuhr. Dieses Rennen schloss drei intensive Wochen ab, die ich rückblickend als ein einziges Meer aus rot-weissen Flaggen wahrnehme – Schweizer Flaggen, Thömus-Flaggen und ganz vielen Emotionen.
Ein schwerer Abschied
Doch die Saison hatte auch ihre dunklen Momente. Besonders das Wochenende der Schweizer Meisterschaften wird mir in Erinnerung bleiben – als sportlicher Erfolg, aber vor allem auch als Moment eines grossen Verlustes. Der Tod unseres langjährigen Teammitglieds und Freundes Danilo Cappellari hat mich und das ganze Team tief getroffen. Danilo war mehr als nur ein Mechaniker oder Betreuer – er war eine wichtige Bezugsperson, jemand, der immer an unser Projekt geglaubt hat. Sein Tod hinterlässt eine Lücke, die sich nicht schliessen lässt. Mein Sieg an diesem Wochenende war deshalb von Trauer überschattet – und zugleich eine stille Widmung an ihn.
Dankbarkeit und Vorfreude
Trotz aller Höhen und Tiefen bin ich unendlich dankbar für diese Saison. Ich durfte wachsen, lernen und erleben, was es heisst, Träume zu verwirklichen. Zwei dritte Plätze im Gesamtweltcup waren das perfekte Finale – obwohl ich dieses Ziel ursprünglich nicht im Fokus hatte.
Nach einigen ruhigen Tagen und anschliessend vielen Terminen mit Sponsoren, Medien und Empfängen beginnt langsam meine Vorbereitung auf die Saison 2026. Die Ziele nehmen Form an – und eines ist klar: Ich freue mich riesig darauf, meine Weltmeisterinnen-Streifen mit neuen Erfolgen zu schmücken.
Bis bald –
Eure Alessandra
Unten siehst du meine Lieblingsfotos aus der Saison 2025.








